Von einer die auszog den Glauben zu finden

Eine Lebensreise zu mir

 

Wie sehr mich der katholische Glaube geprägt hatte, war mir lange gar nicht bewusst. Als Kind in einer kleinen bayrischen Gemeinde aufgewachsen, von einem alten, staubigen Pfarrer begleitet, voller Angst und sich klein fühlend in der Kirche gesessen und mit dem Jesus der am Kreuz hing, geweint. Ich machte die Feiern mit, im weißen Kleidchen bei der Kommunion und dann die Firmung, mit Uhr als Geschenk. ;-) Aber es erfüllte mich nicht. Es berührte mich nicht und ich stand irgendwie daneben und ließ es geschehen, weil man es eben mit Kindern so macht.

 

Danach ging es noch in die Klosterschule für artige Mädchen. Der Schulpfarrer war ein wenig netter, weniger staubig, aber dennoch fühlte sich alles in mir leer an. Ich sang die Lieder, konnte etwas von einem "Gott" darin erahnen, aber meiner war es irgendwie nicht.

 

Mit 28 dann bin ich ausgetreten aus der Kirche. Voller Wut und Zorn, als mehr und mehr in mein Bewusstsein kam, dass es in keinem Namen mehr Kriege auf der Welt gegeben hat, als im Namen der katholischen Kirche. Dass Wissen und Wahrheit von ihnen versteckt und vernichtet wurden, dass Missbrauch von Ämterträgern an der Tagesordnung war. Mir war schlecht und ich wollte einen solchen Verein nicht mehr finanzieren.

Aber was danach blieb, war die Leere. Und sie bohrte in mir.

ich beschäftigte mich viel mit Spiritualität, dem Göttlichen, dem weiblichen, aber noch immer fehlte mir einiges zum großen Bild.

Bis ich dann 2009 zum ersten Mal eine Einweihung auf weibliche Art erleben durfte. Ein Raum, voller Kerzen und Rosen, in weiß gekleidete Frauen, eine Lehrerin/Priesterin, die mit jeder einzelnen auf einer Matratze saß, sie anlächelte, und den Samen eines Gebetes in ihr Herz einpflanzte. Während die anderen Frauen sangen, tanzten und summten. Ein Raum voller Liebe, Verbindung, Schönheit, Freude.

 

All meine Sicherungen brannten durch und ich musste erst mal eine Riesenportion Wut loslassen. Wäre eine Kirche dort bei dem Seminarort gestanden, dann wäre ich zum Hooligan mutiert und hätte mit Steinen wohl die Fensterscheiben eingeschlagen, so wütend war ich. Denn mir wurde bewusst, dass ich als Kind eine solche Sehnsucht nach dem Heiligen hatte, nach Erfahren des Göttlichen, und alles was ich serviert bekam, war staubiger, schuldbeladener Katholizismus! Ich fühlte mich so betrogen! Und ich spürte die Wut auf die Rituale der Kirche!


Ich erinnerte mich an das Kreuz bei der Taufe, meine Stirn brannte wie Feuer! Ich wollte dieses Kreuz nicht auf mir aber ich konnte mich nicht wehren. Der Pfarrer hatte mein drittes Auge versiegelt. Dann die Kommunion. Das essen der Hostie, das besiegeln und gestehen, dass ich Schuldig bin. Das Versiegeln meines Herzens.

Und dann die Firmung. Inmitten der sprießenden Lebenskraft, kommt die Firmung daher. Und es machte aus mir ein braves Mädchen, welchem jetzt die Wahl zwischen Madonna und Mutter blieb. Alles andere war ab da verboten und nur mit Schuldgefühlen zu leben.

 

Dieser Wutausbruch markierte den Beginn eines neuen Abschnitts: Meinem Weg zurück auf die Suche nach dem Göttlichen und auch nach den Wurzeln des christlichen Glaubens und wo denn das Weibliche aus dieser Geschichte verschwunden ist, so wie er ursprünglich gedacht war, BEVOR die römisch katholische Kirche ein patriarchales Machtkonstrukt daraus erbaute, und die Wahrheit hinter dicken Mauern versteckte.

Und ich fand Puzzelstück für Puzzelstück.

Fand zurück zu Maria Magdalena, zu Jesus, den Katharern und vielem mehr.  Las Bücher, besuchte Orte und fand Menschen, Zeichen, Botschaften.

 

Letzte Woche habe ich  mir endlich einen Traum verwirklicht, den ich seit fast 3 Jahren träumte: Ich fuhr nach Chartres, in die Kathedrale um endlich das Labyrinth zu gehen. 


Ich spürte tief in mir, dass ich dort die Wiederverbindung mit unseren wahren christlichen Wurzeln und das versteckte Weibliche wieder finden kann. Denn es war noch immer so viel Schmerz in mir und auch spürbar im Kollektiv. 

Eine Freundin hatte zu dieser Reise geladen, sie erschafft ebenfalls wundervolle Heilräume (Regina Hauser - www.geh-dich-frei.at) und ich freute mich auf eine kleine Gruppe, Sonnwendfeier in der Kathedrale, das Labyrinth und tiefe Einkehr in mein Innerstes Heiligtum.

 

Was ich dort erfahren durfte, war mehr als eine Reise zu mir selbst. Es war eine Reise in die Dimensionen, andere Welten, in das Reich der unendlichen Liebe und der Magie.

 

Was ich gefunden habe lässt sich nicht in Worte fassen. Es ist unendliche Dankbarkeit, Liebe, Wissen, Erwachen. Eine Liebe zu mir selbst, dem Göttlichen in mir und dem Leben selbst, die ich niemals für möglich gehalten habe. Eine Liebe und ein Brennen für das Menschsein und einer heiligen Beziehung zum Männlichen, wie ich es niemals hätte denken können.

Der Ort und das Labyrinth weben dich in die Schöpfung ein, wenn du erlaubst, dass es geschieht. Herzen knacken auf, Tränen fließen und Wunder geschehen. Sind es die Engel, die dir zuflüstern, der Wind, der die Antworten zu dir trägt? Ist es dein Herz, das mit dem Herz des Göttlichen schlägt oder der Augenblick einer Umarmung, in dem sich Herzen verbinden? Unwichtig, es wissen zu wollen. Erlauben, dass es geschieht.


Ich bin vollkommen überwältigt, was von Menschenhand geschaffen wurde und uns reinsten Zugang zum Göttlichen schenkt. Und das alles vor fast 1000 Jahren!!!!

 

Und noch ein Geschenk, das ich mitnehmen durfte: ich konnte erfahren, dass das Göttlich Weibliche unserer Kultur immer vorhanden war und auch von der römisch katholischen Kirche nicht vernichtet werden konnte. In dieser Kathedrale ist es ÜBERALL! Zu sehen, zu spüren, zu erfahren. Und zwar in absoluter Balance und Harmonie zum Göttlich Männlichen.

 

Ich werde diesen Ort ganz sicher wieder besuchen. Das war nicht das letzte Mal, dass mich diese Kathedrale gesehen hat und ich die Zauberwelt des Labyrinths betreten durfte.

 

Religion ist nicht dafür gedacht, dass sie uns Menschen von Gott trennt und wir sie auf eine bestimmte Art oder nur durch einen wie auch immer genannten "priesterlichen Transmitter" erfahren dürfen. Jeder Mensch darf das Göttliche für sich und auf seine Art erfahren und erkennen, dass wir niemals getrennt sind oder jemals waren.

 

Wer Augen hat zu sehen und Ohren zu hören wird es überall entdecken.

 

Herzensgrüße

Alexandra


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